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Leben ohne Plastik und unnötige Verpackungen, geht das?

Leben ohne Plastik: Gesund und nachhaltig durch den Familienalltag

 Inhalt des Artikels

Das Leben im modernen Plastikdschungel: wie Plastik den Alltag von Familien prägt

Verpackungen, Wegwerfgeschirr, Elektroartikel, Spielzeug und Kleidung – Plastik ist im Alltag unser täglicher Begleiter. Das außergewöhnlich vielseitige und leicht herzustellende Material hat sich inzwischen einen festen Platz in der Gesellschaft erobert. Ganz unumstritten ist der allgegenwärtige Kunststoff allerdings nicht und immer mehr Menschen stehen Plastik zunehmend kritisch gegenüber.

Vor allem in Familien hat ein deutliches Umdenken eingesetzt. Darf ein so kontrovers diskutiertes Material wie Kunststoff wirklich den Alltag in einem so hohen Maße prägen? Immerhin kommt man im heutigen Familienalltag kaum mehr am Plastik vorbei. Verpackungen von Lebensmitteln und Pflegeprodukten sind längst nicht alles. Ein Blick ins Kinderzimmer genügt und der Plastikdschungel wird allgegenwärtig. Spielsachen aus Plastik, Schnuller und Trinkgefäße, Wickeltischauflagen und nicht zuletzt die Windel an Babys Po zeigen, dass Plastik täglich mit dabei ist, wie ein stummes zusätzliches Familienmitglied.

Geht es denn wirklich gar nicht mehr ohne Kunststoff? Ist die heutige Gesellschaft so abhängig vom Plastik, dass der Alltag ohne dieses Material nur mit Einschränkungen möglich ist? Das kann eigentlich nicht sein, denn Alternativen zum Plastik gibt es genug. Wagen wir doch einmal den Versuch, dem modernen Plastikdschungel zu entkommen und riskieren einen Blick über den Rand des Plastiktellers hinaus.

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 Auf Schritt und Tritt dabei: Plastik ist zu einem ständigen Begleiter im Alltag geworden.

 

Segen oder Fluch: Was ist drin im Plastik und wie wirkt es sich auf unsere Gesundheit aus?

An diesem Punkt könnte man bereits meinen, dass Plastik ein wahres Teufelszeug sei. Das ist so natürlich nicht ganz richtig, denn der vielseitige Kunststoff hat durchaus seine Vorteile. Er ist kostengünstig und in großen Mengen zu produzieren. Außerdem ist Plastik sehr leicht und gut zu gestalten und kann vor allem als Verpackungsmaterial vielfältig eingesetzt werden. Trotzdem gerät Plastik in den letzten Jahrzehnten zunehmend in die Kritik. Der Grund dafür sind verschiedene Inhaltsstoffe, die im Hinblick auf die Gesundheit nicht ganz unbedenklich sein sollen. 

Verschiedene Plastikarten und ihre Inhaltsstoffe

Es gibt viele verschiedene Plastikarten. Die am häufigsten verwendeten Materialien lassen sich allerdings auf eine Liste von sieben Kunststoffen reduzieren. Die Liste wurde vom Naturefund  (Fundstelle) ohne Anspruch auf Vollständigkeit herausgegeben und soll an dieser Stelle zitiert werden:

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Polyethylenterephthalat (PET)

Dieser Kunststoff besteht aus Polyester. Phthalate sind im Polyethylenterephthalat nicht enthalten, allerdings setzen sie nach einer Weile Acetaldehyd frei, das krebserregend wirken kann. Beispiele: Folien, Lebensmittelverpackungen oder Kunststoffflaschen aller Art.

Hart-Polyethylen (PE-HD)

In diesem Kunststoff sind keine speziellen Schadstoffe enthalten, allerdings ist er besonders unempfindlich gegen Säuren, Laugen und Salzlösungen und kann deshalb weder vom Körper noch von der Natur einfach abgebaut werden. Beispiele: Getränkekästen, Reinigungsmittelflaschen oder auch Rohre.

Polyvinylchlorid (PVC)

Dieser als PVC bekannte und häufig hergestellte Kunststoff enthält Phthalate. Außerdem wird zur Herstellung Vinylchlorid verwendet, das als krebserregend gilt. Bei der Verbrennung von PVC werden Dioxine freigesetzt, die die Umwelt stark schädigen können. Ein Recycling des Kunststoffes ist leider nur sehr bedingt möglich. Beispiele: Fußbodenbeläge, Duschvorhänge, Kinderspielzeug, Fensterrahmen.

Weich-Polyethylen (PE-LD)

In diesem weichen Kunststoff sind keine dezidierten Schadstoffe bekannt. Allerdings gilt das Material als besonders langlebig und witterungsbeständig und belastet deshalb die Umwelt langfristig. Beispiele: Folien, Plastiktüten, Gefrierbeutel oder Kabelisolierungen.

Polypropylen (PP)

Auch dieser Kunststoff enthält keine gesundheitsschädlichen Stoffe, allerdings gilt das darin enthaltene Ethylen als schnell entzündlich und kann dadurch gefährlich sein. Beispiele: Medizinisch-technische Artikeln, elektrische Haushaltsgeräte, Lebensmittelverpackungen, Spielzeug und Sportartikel

Polystyrol (PS)

Der als Styropor bekannte Kunststoff enthält Benzol und Styrol. Beide Stoffe können die DNA von Lebewesen beeinflussen und reizen bei Freisetzung außerdem die Atemwege und Schleimhäute. Beispiele: CD-Hüllen, Kleiderbügel, Lebensmittelverpackungen wie Joghurtbecher.

Polycarbonat (PC)

Polycarbonate werden häufig aus Bisphenol A (BPA) hergestellt. Dieser Stoff wird auch im alltäglichen Gebrauch an die Umwelt abgegeben, zum Beispiel an die Atemluft, an Lebensmittel oder an den in der Wohnung entstehenden Hausstaub. BPA werden zahlreiche gesundheitsgefährdende Eigenschaften zugeschrieben, weshalb der Stoff in vielen Bereichen bereits verboten ist. Beispiele: Schutzhelme, Visiere, Brillengläser, das Gehäuse von Handys und Computern oder gar für Flugzeugfenster oder einbruchsichere Verglasungen.

 

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Die Sache mit den Weichmachern

Weichmacher sind der Bestandteil im Plastik, der für die meiste Furore sorgt. Der Kunststoff Polyvenylchlorid (PVC), der besonders häufig zur Herstellung von Plastikartikeln verwendet wird, ist zu ungefähr 90 Prozent mit Weichmachern versehen, um als Weich-PVC seine vielfältige Verwendung finden zu können. Sie machen das spröde Rohmaterial erst zu dem Tausendsassa, dessen sich die moderne Industrie so gerne bedient.

Seit allerdings bekannt ist, dass Weichmacher Schadstoffe enthalten, sind sie in aller Munde – und das leider wortwörtlich. Die EU-Kommission hat in ihrer Risikobewertung darauf hingewiesen, dass die im Plastik enthaltenen Weichmacher über die Verpackungen auch in die Lebensmittel gelangen, die wir täglich zu uns nehmen. Durch Flüssigkeiten und Öle werden die Schadstoffe gelöst oder werden einfach an die Luft abgegeben. So gelangen die schädlichen Stoffe jeden Tag aufs Neue in unseren Körper. Vor allem die Phthalate DEHP, DBP und BBP gelten als gefährliche Schadstoffe in Form von Weichmachern.

 
Nach Angaben der Verbraucherzentrale sind sie vor allem in folgenden Kunststoffen enthalten:
  • PVC (Polyvinylchlorid),
  • PS (Polystyrol),
  • PC (Polycarbonat),
  • TPU (thermoplastisches Polyurethan)
(Quelle: https://www.verbraucherzentrale.de/kunststoffe?i=2) 

 

Für sämtliche Produkte, die mit Babys und Kleinkindern in Kontakt kommen können, hat die EU-Kommission inzwischen ein striktes Verwendungsverbot dieser Inhaltsstoffe erlassen. In anderen Bereichen werden die Weichmacher aber immer noch eingesetzt und können tagtäglich über die Luft oder die Nahrung in den Körper gelangen. Wie das Umweltbundesamt mitteilt, lässt sich aus diesem Grund bei fast allen Menschen ein gewisser Anteil an schädlichen Weichmachern im Urin nachweisen. Diese sind zwar erst in einer höheren Konzentration wirklich gesundheitsschädlich, vollkommen davor schützen kann sich aber offenbar kaum jemand.

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Gesundheitliche Auswirkungen des Lebens im Plastikdschungel

Nach Angaben der EU-Kommission stehen vor allem die im Plastik enthaltenen Weichmacher im Verdacht, Krebs verursachen zu können. Auch das menschliche Erbgut soll durch die Schadstoffe in den Weichmachern gefährdet sein. Bis hin zur Unfruchtbarkeit halten Experten schädliche Veränderungen der DNA durchaus für möglich. Wie genau sich die Weichmacher auf die menschliche Konstitution auswirken ist in vielen Fällen noch nicht hinreichend erforscht. Zahlreiche Studien (siehe Quellen) belegen aber immerhin eine Korrelation zwischen diversen Gesundheitsschäden (z.B. Diabetes, ADHS) und der vermehrten Aufnahme von Weichmachern. 

 

  

Damit ist die Liste der möglichen gesundheitlichen Beeinträchtigungen durch eine vermehrte Nutzung von Plastik im Alltag aber noch nicht vollständig. Neben gravierenden Schädigungen der Umwelt, die vor allem durch die enorme Haltbarkeit der Kunststoffe und die Schadstoffentwicklung bei der Entsorgung entstehen, halten Experten der Weltgesundheitsorganisation (WHO) es für möglich und zum Teil auch für nachgewiesen, dass die folgenden Gesundheitsschäden auf den Einsatz von Plastik im Alltag zurückzuführen sein können: 

  • Beeinflussung des menschlichen Genmaterials, vor allem im Bereich der Fortpflanzung (Qualität der Spermien, Beeinträchtigung der Sexualfunktion und der Zeugungsfähigkeit)
  • Beeinträchtigung des Gleichgewichtes im Östrogenhaushalt (verfrühtes Einsetzen der Pubertät und der Entwicklung der weiblichen Brust)
  • Krebserregende Wirkung (Insbesondere Brust- und Genitalkrebs)
  • Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems
  • Begünstigung von Diabete
  • Fettleibigkeit
  • Beeinträchtigung der Gehirnentwicklung und der Organentwicklung des Fötus im Mutterleib
  • Möglicherweise Begünstigung von ADHS
  • Inwiefern sich die Verwendung von Plastik im Alltag auf die aufgeführten Krankheitsbilder auswirkt, ist nicht in allen Fällen schlüssig belegt. Es gibt jedoch Studien, die entsprechende Vermutungen zulassen. Grundsätzlich sind auch die Menge der genutzten Kunststoffe und die alltäglichen Anwendungsbereiche entscheidend, wenn es um die Frage geht, wie gesundheitsschädlich Plastik tatsächlich ist. 

 

Ein Begleiter in allen Lebenslagen: Ist ein Leben ohne Plastik überhaupt noch möglich?

 

Wo uns Plastik im Alltag begegnet

Wer genauer hinschaut, stellt schnell fest, dass Plastik im Alltag an fast jeder Ecke zu finden ist. Manchmal kommt es ganz offen daher und manchmal ist der Kunststoff auch recht gut in Produkten des täglichen Lebens versteckt.

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Hier begegnet uns Plastik jeden Tag wieder:
  • Verpackungen und Verpackungsmaterialien
  • Deckel von Glasflaschen oder anderen Glasbehältern
  • Pflege- und Kosmetikprodukte (zum Beispiel auch in Peelings oder Zahnpasta, Shampoos und Duschgel)
  • Make-Up oder Stylingprodukten
  • Babywindeln
  • Kleidung und Modeschmuck, vor allem Kleidung aus dem Sportbereich und Fleeceprodukte
  • Elektrogeräte und Zubehör (zum Beispiel Mobiltelefone und SIM-Karten, Batterien und Akkus)
  • Isoliermaterialien
  • Spielzeug
  • Dekorationsartikel
  • Transportmittel wie Plastiktüten
  • Büroartikel wie Faxpapier oder mit Plastik beschichtete Papiersorten
  • Fotofilm für Kameras oder Videobänder
  • Produkte aus Gummi oder PVC
  • Produkte in der Zahnmedizin wie Zahnersatzprodukte, Zahnspangen oder Präparate zur Füllung von Zähnen

 

Auch wenn diese Liste erschreckend lang erscheint, erhebt sie keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Ein Blick auf die Inhaltsstoffe verschiedenster Produkte kann die Verwendung von Plastik enthüllen. Durch Verpackungen und bestimmte Herstellungsprozesse gelangen Plastikpartikel zunehmend auch in Lebensmittel, vor allem ins Trinkwasser und andere Flüssigkeiten. Wer auch versteckte Kunststoffbestandteile im Alltag erkennen möchte, sollte sich möglichst detailliert über die verschiedenen Plastikarten und ihre Besonderheiten informieren und künftig Inhaltsstoffe und Verpackungsmaterialien genau unter die Lupe nehmen.

 

Plastik bestimmt die Welt von Babys und Kleinkindern

Es ist eine ebenso erschreckende wie unvermeidliche Erkenntnis: Der Alltag von Babys und Kleinkindern ist stärker von Plastik geprägt als der von Erwachsenen. Egal, wo man hinsieht, es scheint kaum möglich zu sein, ein Kind großzuziehen, ohne es mit einem Berg aus Kunststoff zu umgeben.

Die meisten Pflegeprodukte für Babys werden in Plastikverpackungen angeboten und jede herkömmliche Windel, die Babys Po trocken hält, wird aus einem Anteil aus Kunststoff hergestellt. Weiter geht es in die Küche, wo Babyflaschen, Kindergeschirr und Beruhigungssauger warten. Auch hier scheint es ohne Plastik kaum zu gehen. Gerade in diesem Bereich ist der Einsatz von Plastik besonders umstritten, da einige der im Plastik enthaltenen Schadstoffe auf Lebensmittel übertragen und dadurch in den Körper aufgenommen werden können.

Gleiches gilt auch für das Spielzeugparadies im Kinderzimmer. Plastikspielzeug ist in fast allen Kinderzimmern vertreten. Das Spielangebot aus Plastik ist nahezu unbegrenzt. Spielwaren aus Kunststoff sind leicht, farbenfroh und besonders widerstandsfähig. Damit sind sie für kleine Kinderhände wie geschaffen. Da vor allem Babys und Kleinkinder Spielzeug aber auch häufig in den Mund nehmen, raten Experten eher zu alternativen Materialien, die ohne Kunststoffe hergestellt werden. Das erfordert von Eltern allerdings sehr viel Konsequenz, nicht nur im Hinblick mit dem eigenen Einkauf fürs Kinderzimmer sondern auch im Umgang mit wohlgemeinten Geschenken, die nicht selten aufgrund des Überangebotes im Handel aus Plastik bestehen. 

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Glücklicherweise gibt es in Deutschland und vielen anderen Ländern innerhalb der EU inzwischen strikte Auflagen und gesetzliche Verbote zum Thema Weichmacher und andere Schadstoffe in Produkten für Babys und Kleinkinder. Das gilt vor allem für die Gruppe der gesundheitsschädlichen Phthalate. Vor allem Babys und Kleinkinder unter drei Jahren sollen durch die gesetzlichen Auflagen geschützt werden. Obwohl per Gesetz seit dem 1. Juni 2011 „Herstellung und Verkauf von Babyflaschen aus BPA-basiertem Polycarbonat“ innerhalb der Europäischen Union verboten sind, legen viele Produzenten und Händler besonderen Wert darauf, deutlich zu kommunizieren, dass sie auf diese Stoffe verzichten. Manche nutzen dies zu reinen Werbezwecken, andere kennzeichnen dies, weil nicht jeder Konsument über das gesetzliche Verbot informiert ist und die Klarstellung als hilfreich empfindet.

Eltern sollten ein tiefgreifendes Bewusstsein für schadstoffarme Materialien entwickeln und beim Einkauf für ihre Kinder gezielt nach Produkten greifen, die vom Hersteller als entsprechend ökologisch einwandfrei ausgezeichnet wurden. Einen Beitrag zum Thema schadstofffreies Kinderspielzeug gibt es hier.

 

Plastik aus dem Alltag verbannen: Geht das überhaupt?

Viele Menschen haben inzwischen ein Bewusstsein dafür entwickelt, wie stark Plastik in ihrem Leben vertreten ist und welche gesundheitlichen Auswirkungen sich daraus ergeben können. Der möglichst vollständige Verzicht auf Kunststoffe aller Art scheint die logische Konsequenz aus dieser Erkenntnis zu sein. Aber ist das überhaupt möglich, wenn man bedenkt, in wie vielen Bereichen des täglichen Lebens Plastik vorkommt?

Vor allem Familien möchten zunehmend nachhaltig, ökologisch und vor allem gesund leben, aber für sie scheint es besonders schwierig zu sein, Kunststoffe weitgehend aus ihrem Leben zu verbannen. Alternativen gibt es, aber sie bedeuten vielfach auch Kompromisse und vor allem eine konsequente Umsetzung der neuen Alltagsgestaltung. Die Frage, die sich Plastikgegnern stellt, muss also nicht unbedingt lauten „Ist ein Leben ohne Plastik überhaupt möglich?“ sondern „Ist ein Leben ohne Plastik möglich, ohne die Lebensqualität und einen familientauglichen Alltag zu stark einschränken zu müssen?“ 

 

Nachhaltig leben – Auf Plastik verzichten: So funktioniert der Familienalltag ohne Plastik

Plastik ist allgegenwärtig. Wer sich etwas bewusster mit der Thematik auseinandersetzt, wird sich vielleicht wundern, in welchen Bereichen sich der Kunststoff tatsächlich überall einen festen Platz erobert hat. Besonders für Familien mit kleinen Kindern stellt es eine echte Herausforderung dar, den Alltag ganz ohne Plastik zu gestalten. Grundlegende Veränderungen der vorhandenen Strukturen sind oft notwendig, um einen natürlicheren Lebensweg einzuschlagen. So kann der Familienalltag auch ohne Plastik gestaltet werden.

 



Natürlich verpacken, natürlich ernähren

Im Bereich Einkauf und Ernährung bestehen die häufigsten Berührungspunkte mit Kunststoff. Viele Lebensmittelverpackungen bestehen aus Plastik. Die Herstellung, Lagerung und der Transport von Lebensmitteln sind durch die Weiterentwicklung von Plastikverpackungen revolutioniert worden. Im Hinblick auf die Gesundheit haben Plastikkritiker allerdings ihre Bedenken, da viele im Kunststoff enthaltenen Schadstoffe durch den Kontakt mit Lebensmitteln, insbesondere mit Flüssigkeiten und Ölen, gelöst werden und so in den Organismus gelangen können.

Eine Alternative zur Plastikverpackung sind möglichst unverpackte Lebensmittel oder eine Umstellung auf natürlichere Verpackungsmaterialien wie Glas oder Papier. Ein echter Pionier auf diesem Gebiet ist die Supermarktkette „Original Unverpackt“, die inzwischen an verschiedenen Standorten zu finden ist. Hier können Lebensmittel aus Großpackungen selbst abgefüllt oder in alternativen Materialien verpackt werden. Die Mengen können bedarfsgerecht abgefüllt werden, große Müllberge durch Verpackungsabfall entfallen. Die Lebensmittel gelangen ohne Kontakt zu gesundheitsschädlichen Stoffen in den Familienhaushalt. Das Konzept Original Unverpackt findet deshalb immer mehr begeisterte Anhänger.

 

Kleidung, Kosmetik und Co.: Bewusst einkaufen und Do-it-yourself für einen plastikfreien Alltag

Auch im Bereich Kosmetik und Bekleidung ist Plastik ein täglicher Begleiter. Wer auf den Kunststoff verzichten möchte, findet allerdings reichhaltige Alternativen. In verschiedenen Online-Shops können Pflegeprodukte für jede Altersgruppe in plastikfreien Verpackungen und ohne schädliche Inhaltsstoffe bestellt werden. Tongefäße mit Korkdeckel eignen sich zum Beispiel hervorragend für die Aufbewahrung von Pflegeprodukten aller Art.

Wer Babys Po nicht mit Plastikwindeln belasten möchte, kann auf altbewährte Stoffwindeln zurückgreifen oder die inzwischen angebotenen plastikfreien Ökoprodukte ausprobieren. Ökologische Windeln werden häufig aus Maisstärke oder anderem chlorfrei gebleichtem Zellstoff hergestellt. Dadurch sind sie nicht nur schonender für die Gesundheit sondern auch besonders gut recyclebar. Biowindeln sind zwar derzeit noch merklich teurer als die vielfach verwendeten Produkte mit Plastik, allerdings haben Erfahrungen gezeigt, dass deutlich seltener allergische Reaktionen durch den Kontakt mit den plastikfreien Windeln auftreten.

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Überzeugte Plastikgegner lassen sich gerne auch von Anleitungen inspirieren, nach denen Produkte des täglichen Bedarfs wie Seifen oder Waschmittel aus natürlichen Inhaltsstoffen selbst herzustellen sind. Diese Methode macht nicht nur unabhängig von der Preispolitik und den Öffnungszeiten der Supermärkte, sie trägt auch dem Wunsch nach einer gesundheitsbewussten Alltagsgestaltung in besonderem Maße Rechnung.

 

Nachhaltig spielen und lernen: Das Kinderzimmer zum natürlichen Spielparadies machen

Plastikspielzeug im Kinderzimmer ist in den meisten Familien ein vertrauter Anblick. Spielzeug und Dekorationsartikel aus Plastik sind besonders haltbar, können in den verschiedensten Farben und Formen hergestellt werden und sind meist deutlich günstiger als Spielangebote aus anderen Materialien wie Holz oder Stoff.

Für Kinder sind natürliche Materialien allerdings haptisch oft deutlich interessanter. Spielzeug aus Holz und Stoff sind warm und organisch und regen dadurch besonders kleine Händchen immer wieder zum Tasten und Fühlen an. Auch in Sachen Haltbarkeit und Strapazierfähigkeit stehen Holz, Stoff oder Kork dem Kunststoff in nichts nach. Auch Spielzeug aus Moosgummi oder Filz können kreatives Spielen.

Eltern, die trotzdem nicht ganz auf Kunststoff verzichte möchten oder können, sollten darauf achten, dass Produkte für das Kinderzimmer aus BPA-freiem Kunststoff gefertigt sind. Inzwischen gibt es viele ökologisch verantwortungsbewusste Hersteller, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, Spielangebote, Kleidung, Pflegeprodukte und Einrichtungsgegenstände für Kinder absolut schadstofffrei und möglichst ohne den Einsatz von Kunststoff herzustellen.

 

Wenn das Leben ohne Plastik an seine Grenzen stößt

Viele Familien haben den Weg zu einem plastikfreien Leben bereits beschritten. Und sie alle haben früher oder später festgestellt, dass ihr konsequentes Umdenken an gewisse äußere Grenzen stößt. Ein vollkommen plastikfreies Leben scheint derzeit noch fast unmöglich zu sein. Was in den eigenen vier Wänden mit der Zeit zum Standard werden kann, wird im öffentlichen Leben meist nicht umgesetzt. Am Arbeitsplatz, beim Einkaufen oder bei Freizeitaktivitäten kommen Familien unweigerlich mit verschiedensten Kunststoffen in Berührung.

Aber auch im Rahmen des eigenen Familienalltags gibt es gewisse Grenzen, die dafür sorgen, dass ein vollständig plastikfreies Leben nicht ohne eine Einschränkung der Lebensqualität möglich ist. Besonders im Bereich Elektrogeräte des täglichen Bedarfs stoßen Plastikkritiker jedoch noch schnell an ihre Grenzen. Waschmaschine, Mikrowelle, Kaffeemaschine und viele andere fest im Familienalltag integrierte Geräte kommen ganz ohne Kunststoffanteile nicht aus. Auch der Fernseher oder die Musikanlage sind aus den meisten Familien nicht wegzudenken. Wer hier vollkommen konsequent sein möchte, muss seine Lebensqualität und die seiner Lieben merklich einschränken bzw.- deutlich umorientieren – oder seinen Frieden damit schließen, dass der Kunststoff sich eben nicht vollkommen spurlos aus dem Alltag verbannen lässt. 

Fazit zum Thema ein Leben ohne Plastik

Ein Leben ohne Plastik ist der logische Gegenentwurf zum modernen Plastikdschungel, in dem wir leben. Vor allem in Familien setzt inzwischen ein deutliches Umdenken ein und der Wunsch nach einem plastikfreien Alltag wächst. Die Alternativen zum Leben mit Kunststoff sind vielfältig, allerdings erfordert die konsequente Umsetzung dieses neuen Lebensentwurfes konsequente Veränderungen. Gerade in einem eingespielten Familienalltag kann es eine Weile dauern, bis sich der Verzicht auf Kunststoffe weitgehend umsetzen lässt.

Auch wenn das Leben ohne Plastik bisher noch gewisse Grenzen kennt, lohnt sich das Streben nach einem kunststofffreieren Leben auch in der eigenen Familie. Je schadstofffreier der Alltag gestaltet wird, desto gesünder kann die Familie leben. Oft genügt schon ein tieferes Bewusstsein für die Materialien, die im Alltag Verwendung finden, um zu einer naturbelasseneren Lebensweise zu finden.




 

 

Quellen:

http://www.naturefund.de/en/earth/achtung_plastik/haeufige_kunststoffe.html; https://www.verbraucherzentrale.de/kunststoffe?i=2; https://www.umweltbundesamt.de/sites/default/files/medien/publikation/long/3540.pdf, http://original-unverpackt.de/, https://www.youtube.com/watch?v=zRYiMT5fYsk; https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC1240132/pdf/ehp0108-000979.pdf; https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC2556932/pdf/ehp0108-000895.pdf; https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC2874619/, https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/19748073; https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3543148/; https://consumer.healthday.com/diabetes-information-10/misc-diabetes-news-181/study-ties-chemicals-in-beauty-products-to-women-s-diabetes-risk-666697.html

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